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von JoeMod2015 » 18. Juni 2017 23:20
Mahlzeit!
Ja, traurigerweise weiß ich bis dato zu diesem Problem keine Lösung. Im englischen Forum habe ich meine Erkenntnisse zusammengefasst. Wer das gerne auf deutsch hier lesen möchte, kann sich hier melden, dann übersetze ich das mal bei Gelegenheit.
Nach defekten Bauteilen suchen bringt nichts, es sind üblicherweise keine äußerlichen Schäden an den SMD-Teilen auf der Platine zu erkennen. Da die Platine eine schwarze Lötstopmaske hat, kann man auch Leiterbahnen nur schlecht erkennen und ebensowenig die Folgen von Hitze. Ich vermute, dass irgendein "tragendes" Teil durch zu große Erwärmung gestorben ist. Bis heute kann das aber fast jedes Teil sein, inklusive Prozessor. Was ich relativ sicher ausschließen kann, sind EEPROM und RAM-Chip, die konnte ich erfolgreich austauschen, ohne dass es geholfen hätte. Das EEPROM von einer defekten Boom konnte ich auch auslesen und den Inhalt mit den Firmwaredateien abgleichen. Mittlerweile sogar mit dem EEPROM einer anderen Boom. Da finden sich leider keinerlei Abweichungen. Es ist also nicht das gefürchtete Abschalten während eines Firmware-Updates oder dergleichen, was dann zu einem halb geflashten und nicht lauffähigen Gerät geführt haben könnte.
Den Prozessor habe ich auch schon versuchsweise getauscht, aber da es sich dabei um einen BGA-Chip (Ball Grid Array) handelt, und ich kein Profi in diesem Bereich bin, ist unsicher, ob die Lötarbeit vielleicht gar nicht wirklich funktioniert hat, da alle Lötstellen unter dem Prozessor verborgen sind.
Versuchsweise habe ich das Board zwischendurch mal in Betrieb genommen, als der Prozessor gänzlich fehlte (weil ausgelötet). Selbst da ist das Verhalten nicht von dem zu unterscheiden, was hier einige beschreiben. Hirntod ist also durchaus ein passender Begriff.
Diverse Teile auf der Platine werden selbst im Standby-Betrieb richtig warm bis heiß, was heißt, dass viel Strom fließt. Eventuell ist auch eine Leiterbahn innerhalb der Platine die Schwachstelle (ich gehe von mindestens sechs "Layers" aus, von denen wir nur zwei sehen können).
Mittlerweile habe ich Kontakt zu einigen Leuten aus dem Team, das damals die Boom entwickelt hat. Ganz interessant, sich das mal aus der Perspektive anzuhören, auch wie Logitech mit den Leuten umgesprungen ist, die bei der Übernahme von Slimdevices mitgekauft wurden. Leider können sie auch bzgl. technischer Unterlagen nicht helfen. Dazu ist das alles zu lange her, sie arbeiten alle inzwischen längst woanders und haben Logitech komplett hinter sich gelassen. Falls von ihnen noch jemand was auf einem alten PC oder einer alten Festplatte finden sollte, ist mein Eindruck, dass sie keine Probleme hätten, diese Informationen weiterzugeben. Logitech soll wohl keine Unterlagen haben, weil es damals offiziell keine gab. Deshalb wurden defekte Geräte auch nie repaiert, sondern immer durch neue ausgetauscht. Sie wären zu einer Reparatur gar nicht in der Lage gewesen, wenn man das glauben darf. Die Wahrscheinlichkeit, dass einer dieser Genies noch auf alte Dateien stößt, ist allerdings eher gering.
Ganz klar werde ich groß verkünden, wenn es zu diesem traurigen Problem eine Lösung geben sollte.